The world of country
 

Arten

 

Hauptstilrichtungen

Bluegrass

Der Bluegrass wird hauptsächlich mit akustischen Instrumenten im 2/4-Takt gespielt. Charakteristisch sind die Virtuosität der Musiker, der mehrstimmige Satzgesang und die flotten Instrumentalstücke. Die typische Instrumentierung dieser Richtung besteht aus Fiddle, Banjo, Mandoline, Kontrabass und Westerngitarre. Die ursprüngliche Heimat des Bluegrass sind die Appalachen im Südosten der USA, Kentucky galt lange als wichtigstes Zentrum; noch heute bezeichnet man Bluegrass oft als Mountain Music oder Old-Time Music, obwohl sich dieser Begriff eher auf die traditionelle Volksmusik der Appalachen bezieht, aus der der Bluegrass hervorging. Der heute gebräuchliche Name geht auf die Blue Grass Boys zurück, die Band von Bill Monroe, der als Urgestein der kommerziellen Bluegrass-Musik gilt. Weitere stilbildende Musiker des Bluegrass der Gründerjahre waren der Banjospieler Don Reno, The Stanley Brothers, Bobby und Sonny Osborne, Jim und Jesse McReynolds und Bands wie Hylo Brown and the Timberliners. 

The Stanley Brothers

Aus dem Bluegrass entwickelte sich in den Sechziger-Jahren der Newgrass, der auch moderne Stilelemente übernahm und mit der Gruppe New Grass Revival während der 1990er-Jahre Furore machte. Wichtige Vertreter sind beispielsweise
Alison Krauss, Rhonda Vincent, Tim O'Brien, Del McCoury, Ricky Skaggs, die Lonesome River Band und die Cox Family. Bluegrass ist in den USA nach wie vor sehr populär und auch kommerziell erfolgreich. Bluegrass-Motive sind in der modernen Country-Musik allgegenwärtig, ein typisches Beispiel hierfür sind die älteren Werke der Dixie Chicks.

Honky Tonk

Der Honky Tonk (umgangssprachlich für Kneipe, Bar) entstand in den Clubs und Dance Halls rund um die texanischen Ölfelder. Dort war es vielerorts so laut, dass die Instrumente elektrisch verstärkt werden mussten und ein Schlagzeug unverzichtbar war. Gespielt werden meist einfache und langsame 2/4-Takte, die durch ein spezielles Timing den typischen Groove bekommen. Die Texte befassen sich mit Alltagsproblemen und sind ungekünstelt und direkt. Sie haben mit den folkloristischen und heimatverbundenen Inhalten der traditionellen Country-Musik nur noch wenig gemein. Später wurde die Honky-Tonk-Musik zum Inbegriff der Stimmungsmusik der Südstaaten, in der sich fast alles um „Bier, Weib und Gesang“ dreht.

Als Stilrichtung der neo-traditionellen Countrymusik ist der Honky Tonk auch heute noch von elementarer Bedeutung und exemplarisch für die Countrymusik in Texas und Oklahoma. Seine heutige Prägung erhielt er beispielsweise durch Hank Williams Sr., Bob Wills und Merle Haggard. Instrumental ist er gekennzeichnet durch Fiddles, Honky-Tonk-Pianos und eine breite Palette von Gitarren (Elektrobässe, elektrische Slide- und Steelguitars, vereinzelt auch Dobros). Vertreten ist der Honky-Tonk-Stil bei nahezu allen Neo-Traditionalisten, zum Beispiel David Ball, David Lee Murphy, Jeff Carson, Mark Chesnutt, Tracy Byrd oder George Strait.

 
George Strait

Nashville Sound

Ab Mitte der 1950er-Jahre verlor die Country-Musik gegenüber dem Rock ’n’ Roll dramatisch an Boden. Einflussreiche Produzenten – allen voran Chet Atkins und Owen Bradley – begannen daraufhin, die ungeschliffene Musik zu glätten, um sie so einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Das Ergebnis war ein weicherer Sound, der oft durch Hintergrund-Chöre verstärkt wurde. Klassische Country-Instrumente wie Fiddle oder Steel-Guitar wurden nur noch selten eingesetzt. Während in den 50er- und 1960er-Jahren noch die Traditionalisten vorherrschten, nahm Mitte der 1970er-Jahre der Country-Pop überhand und verhalf dem Nashville-Sound zum Durchbruch. Viele Traditionalisten wie George Jones oder Loretta Lynn passten sich dem neuen Umfeld an.

Andererseits schwenkten viele Künstler der bis zur Mitte der 80er-Jahren vorherrschenden Urban-Cowboy-Szene später auf den Neo-Traditionalisten-Boom ein, unter anderem der Country-Superstar der 1980er-Jahre Ricky Van Shelton oder andere Interpreten wie Steve Wariner, Dolly Parton und Kenny Rogers. Die Urban-Cowboy-Welle war geprägt von melodiösem Country-Pop im Nashville-Sound, Streicherkulisse und dem Einsatz von Synthesizern.

Dolly Parton

Western Swing

Der Western Swing wurde in den 1930er-Jahren von Bob Wills entwickelt; er geht auf die Saloon-Musik der „Western“-Städte zurück, bei der sich die Siedler vom Alltag ablenkten. Durch Integration von Jazz-Elementen und Hinzunahme von weiteren Instrumenten entstand eine lebhafte, tanzbare Musik, die insbesondere in den großen Dance Halls von Texas und Oklahoma populär war. Der Western Swing gehörte zu den wichtigen Stilrichtungen der Country-Musik, hat aber seit Ende der 1940er-Jahre an Bedeutung verloren. Moderne Vertreter des Western Swing sind unter anderem Asleep At The Wheel, Suzy Bogguss und Michael Martin Murphey.

 Bob Wills

Americana

Unter Americana versteht man vor allem sozialkritische, auf Folk-Motiven (American Folk) aufbauende Musik amerikanischer Liedermacher, die teilweise kommerzielle Erfolge verbuchen konnten. Anders als der im Nordwesten der USA noch stärker verwurzelte traditionelle Folk britisch-irischer Herkunft zeigt Americana starke Einflüsse der Rock- und Südstaatenmusik. Viele Künstler dieser Szene reihen sich selbst unter die Country-Sänger ein, manche veröffentlichten immer wieder reinrassige Countryalben. Zu letzteren zählen unter anderem Emmylou Harris, Rodney Crowell, Mary Chapin Carpenter oder Kelly Willis. Typische Songwriter sind Nanci Griffith, Rosi Flores, Shawn Mullins, Delbert McClinton oder Joe Ely. Americana wird auch als Alternative Country oder Roots Rock bezeichnet.

 Rodney Crowell

 

 
 
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